Abschuss MH17 – Wie aus einem „trauernden“ ein „triumphierender“ prorussischer Kämpfer wurde

Lesedauer 4 Minuten

Die Propaganda-Auffälligkeit im  Juli /14

Peinlich, wie die technologisch hochgerüsteten Amerikaner, die EU und die selbsternannte Ukrainische Regierung Tag für Tag der Weltöffentlichkeit einzureden versuchen, die Russen seien -direkt oder indirekt- für den Abschuss des Passagierfluges MH17 in der Ostukraine verantwortlich, dafür jedoch jeglichen Beweise schuldig bleiben.

Glaubwürdige Beweisführung sieht anders aus!

Peinlich auch, wie deutsche „Qualitäts“-Medien statt objektiver Nachrichtenvermittlung, wertende Aussagen von in diesem Konflikt eindeutig parteiisch agierenden Protagonisten in ihre Veröffentlichungen „einbauend“ veröffentlichen. Den Vorwurf, diese Medien betrieben so leichtfertig Anti-russische Propaganda und würden damit zur Eskalation des Ukrainekonfliktes beitragen, lassen die betroffenen Redaktionen nicht gelten.

So berichteten deutsche Medien über ein Telefonat des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte mit Wladimir Putin, in dem er sich schockiert über Bilder von „schamlosen prorussischen Separatisten“ zeigte, die an der Absturzstelle Habseligkeiten der Opfer in Händen hielten. Auch der niederländische Außenminister Frans Timmermans äußerte sich während eines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko empört über den Umgang mit den Leichen.

ORF-Augenzeuge – Die Rebellen haben im Umgang mit den Leichen völlig korrekt gehandelt.

Zurückzuführen dürfte diese „Empörung“ auf die ungefiltert übernommene, bei genauerer Betrachtung manipulative Aussage von US-Außenminister John Kerry sein, dass die Rebellen die Leichen der Abschuss-Opfer „würdelos“ behandelt hätten.
(Bundesaußenminister Walter Steinmeier äußerte sich  – –! fremdschäm !—  ähnlich).

Überraschung: Im Gegensatz zu deutschen Medien, zum Beispiel von ARD und ZDF die zum Zeitpunkt der Kerry Einlassung keinerlei Aufklärungs-Versuche unternahmen, berichtete der österreichische Reporter Christian Wehrschütz für den ebenfalls öffentlich-rechtlichen Rundfunk „ORF“ in einer Telefon-Schalte von seinen deutlich anders verlaufenden Recherchen an der Absturzstelle.

Auszug:
ORF-Moderator: Ich gebe die Frage gleich weiter. Unser Reporter Christian Wehrschütz an der Absturzort in der Ukraine: Ist dieser würdelose Umgang mit den Opfern inzwischen vorbei?

ORF-Reporter Christian Wehrschütz: Ich kann hier dem amerikanischen Außenminister nicht folgen und ich kann hier auch nicht von einem würdelosen Umgang mit den Opfern sprechen.

Die Gesamtsituation hat sich zunächst so dargestellt, dass, nach dem Absturz, ich selbst ein Gespräch von OSZE-Vertretern mitgehört hatte, entweder mit der Zentrale in Wien oder mit anderen Dienststellen, wo es um die Debatte gegangen ist, dass die Rebellen die Leichen bergen wollen und man herumdiskutiert hat, ob sie das dürfen oder sollen, wegen der Veränderung des sogenannten Tatortbildes.

Wir hatten hier Temperaturen von 30 Grad. Wir hatten dann Regen. Das liegt auf einem Feld. Das Würdelose wäre gewesen, die Leichen dort liegenzulassen, denn man hat gesehen, dass Fliegen, Hunde und alles andere Getier dort bereits begonnen haben, sich zu bedienen.
Das ist der eine Punkt.

Der zweite Punkt ist das Problem, dass wir hier in einem Krisen- und Kriegsgebiet sind. Wir haben hier …….

Hier der komplette Mitschnitt des Interviews als mp3-Datei


Echte Bilder mit sinnentstellenden Begleittexten

Zur Manipulation der Schuldfrage des Abschusses von MH17 und der besonders von den USA vorgegebenen Sichtweise, die Rebellen in der Ost-Ukraine seien wilde Barbaren, gehört die propagandistisch zu nennende Verbreitung authentischer Bilder mit sinnentstellenden Begleittexten.

Nicht nur deutsche Boulevardblätter beteiligten sich begierig an der, ja man muss es so nennen, leserverdummenden „Bilder-Propaganda“, indem sie das Bild eines ein Kinderspielzeug hochhaltenden Separatisten mit einem irreführenden Text betitelten: „Triumphierend hält hier ein Putin unterstützender ukrainischer Separatist den Teddybären eines Abschussopfers in die Kameras

Doch auch hier, dem Internet sei dank, gelang die Verbreitung dieser „die Wahrheit eindeutig abbildende Bilder“ nicht ganz. (leider sind diese „Fehlinterpretationen“ durch willfährige oder auch nur oberflächlich recherchierende Massenmedien schneller und einfacher unter´s Volk zu bringen, als sie durch eigene Recherchen und verantwortungsvoll berichtende Medien wieder einzufangen sind)

Ein Separatist bekreuzigt sich. Triumphgefühle sehen irgendwie anders aus!

Im nachfolgenden Video, es entstand am Rande einer Ortsbegehung der OSZE-Beobachter, kann man die Entstehung des Bildes mit dem „triumphierend ein Kinderspielzeug hochhaltenden Putin unterstützenden ukrainischen Separatisten“ mitverfolgen, den Wahrheitsgehalt der Bildunterschriften überprüfen und sich so eventuell von Vorurteilen befreien.
Wenn man will!

Hier das Wesentliche in einer Kurzfassung des Videos oder vollständig (8 Minuten) in der nachfolgenden Langfassung.

Hinweis: Unter „Dorfling“ veröffentlichte Peter Karg eine Fleißarbeit im Netz, in dem er einige Informationen zum hier behandelten Thema verlinkt und auflistet, die in den deutschen Medien keine Beachtung fanden.

Nachtrag Qualitätsmedien:
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über eine Einstweilige Verfügung gegen die ZDF-Satire-Sendung „Die Anstalt„, (Sendung vom 29. April) erwirkt von den beiden Zeit-Journalisten Josef Joffe und Jochen Bittner, gerät die Verbindung deutscher Journalisten zu transatlantischen Lobbyverbänden erneut ins Blickfeld.

In besagter Sendung machten die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner „eine breitere Öffentlichkeit auf die Nähe meinungsbildender Journalisten wie Josef Joffe von der ZEIT oder Stefan Kornelius von der SZ zu Lobbyorganisationen und transatlantischen Think-Tanks aufmerksam“ (Thomas Stadler, internet-law.de) „…möglicherweise liest man seine Artikel anders“ schreibt Stadler in seinem Blog über Zeit-Journalist-Bittner, „wenn man diese Hintergründe kennt„.(gemeint ist ein kürzlich in der ZEIT erschienener Artikel, in dem lt. Stadler versucht werden sollte, MH17 als Europas 9/11 darzustellen)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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